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Content Management: WordPress, typo3 oder doch was ganz anderes?

Sollte man für Website WordPress einsetzen, oder sollte man doch besser auf eine mächtigere Lösung wie zB. typo3 setzen?

Nicht zum ersten mal wurden wir nach unserer Einschätzung beim Einsatz eines open source CMS gefragt. Eine sehr häufig gestellte Frage lautet, ob man für eine bestimmte Site WordPress (WP) einsetzen kann, oder wann man doch besser auf eine mächtigere Lösung wie zB. typo3 (t3) setzen sollte. Natürlich kommt es wie immer es auf den Einzelfall an. Für bestimmte Anforderungen sollte man durchaus andere Systeme in Betracht ziehen.
Das Open Source System WordPress, das eigentlich als Blog System angefangen hat, hat sich inzwischen zu einem vollwertigen, Content Management System gemausert. Dank vielfältiger Erweiterungen, Plugins, lässt sich WordPress sehr gut an die jeweiligen Bedürfnisse anpassen.

Design

Während man bei typo3 das Design individuell im System anlegen muss, kann man bei WordPress auf eine große Anzahle von fertigen Themes zurückgreifen, die sich an die eigenen Bedürfnisse anpassen lassen. Vorteil bei WordPress ist, dass inzwischen die meisten Themes bereits ein Responsive Design anbieten, dass die Seite automatisch an die Größe des jeweilig benutzten Displays anpasst.

Funktionalität

Sowohl WordPress als auch typo3 lassen sich neben der  Funktionalität, die das jeweilige System mitbringt, mit Hilfe von Erweiterungen (typo3) oder Plugins (WordPress) aufbohren. Der Aufwand für Installation und Einrichtung ist jedoch sehr unterschiedlich. (siehe unter Wartung)
Beispiel Mehrsprachigkeit: Während typo3 bereits von Hause aus für mehrsprachige Inhalte ausgelegt ist, muss bei WordPress, diese Funktionalität per Plugin eingerichtet werden. WPML z.B. ist hier ein sehr gutes und ausgereiftes Plugin für WordPress, welches sogar einen eigenen Workflow mit Einbindung externer Übersetzer anbietet.

Beispiel: Sprechende URLs

In beiden Systemen werden die einzelnen Seiten dynamisch generiert.  Um aus einem kryptischen URL der die Seite mit Parametern aufruft, einen sogenannten sprechenden URL zu generieren, den man lesen kann, muss bei typo3 die Erweiterung  Realurl installiert werden. Bei WordPress kann dies von Haus aus einfach über die Grundeinstellungen konfiguriert werden.

Benutzerverwaltung

Die Benutzerverwaltung ist bei WordPress immer noch sehr rudimentär. Zwar gibt es auch für die Vergabe von Berechtigungen entsprechende Plugins, diese kommen aber nicht an die Granularität heran, die typo3 bietet. Für den Einsatz zB. als Plattform eines mittleres oder größeres Intranets ist WP daher eher ungeeignet.

Wartung, Pflege und Administration

Die Wartung und Pflege ist bei typo3 wesentlich anspruchsvoller. Während die Installation eines Plugins bei WordPress meist recht reibungslos von statten geht, kann dies unter typo3 durchaus zu einer demütigenden Erfahrung werden. Sicher nehmen die potenziellen Konflikte mit dem Einsatz der installierten Plugins auch bei WordPress zu; doch in den meisten Fällen ist es eine Sache von wenigen Minuten. Was natürlich nicht heißen soll dass man ein Plugin ohne entsprechende technische Unterstützung und ohne Test auf einem Entwicklungssystem installieren sollte.
Technischer Support findet sich in Mitteleuropa für beide Systeme. Allerdings ist typo3 im Rest der Welt sehr wenig verbreitet. Dies führt dazu, dass man hier kaum Entwickler findet, die typo3 warten, anpassen oder Erweiterungen programmieren können. Für WP existiert eine weitaus größere Community, entsprechend einfacher ist es günstige Dienstleister zu finden, die einem bei Anpassungen unterstützen können.

WordPress oder typo3 – Fazit

Ob der Einsatz von WordPress für Deine Website in Frage kommt oder ob Du besser auf mächtigere Lösungen zurückgegriffen werden sollte, hängt von den jeweiligen Anforderungen ab. Generell lässt sich sagen, dass bei zunehmender Komplexität eher typo3 das System der Wahl ist. Die Grenze, ab der WordPress nicht mehr mithalten kann, hat sich allerdings in den letzten Jahren, dank vielfältiger Erweiterungen stark nach oben verschoben. Letztlich sollte man sich vor der Auswahl eines Systems und eines Dienstleisters, der sich auf ein System eingeschworen hat, unabhängig beraten lassen.